Kampf um die Zuschauergunst – mit Prezi oder mit PowerPoint?
Sie haben es bestimmt schon gehört: Das Präsentationsprogramm Prezi, seit 2009 auf dem Markt, gilt als „PowerPoint-Killer“. Doch stimmt das? Tatsächlich ist keines der beiden Tools besser als das andere. Man kann mit beiden Programmen gute (und schlechte) Präsentationen erstellen. Welche Software für Sie am besten geeignet ist, hängt davon ab, was Sie vorhaben.
Die beiden Werkzeuge im Vergleich: Zwei Szenarien
Szenario „Leinwand“: Sie halten einen Fachvortrag vor 50 oder mehr Zuschauern.
- Vorträge auf großer Leinwand sind die Domäne von PowerPoint. Wenn das Präsentationskonzept steht, sind die Inhalte schnell erstellt. PowerPoint ist perfekt, wenn Sie überwiegend Diagramme und bildfüllende Fotos zeigen. Der lineare Ablauf, also das Zeigen einer Reihe von Folien, passt zur Struktur der meisten Fachvorträge. Von Nachteil ist, dass der Anwender nicht besonders kreativ sein muss, um die Prä- sentation mit Inhalten zu füllen. Wer es sich einfach macht, schreibt nur Aufzählungslisten auf die Folien – und langweilt damit sein Publikum zu Tode.
- Prezi empfehle ich nicht für Fachvorträge. Denn gerade auf einer großen Leinwand haben die typischen Zoom-Effekte und Kamerafahrten einen großen Nachteil: Die Zuschauer schauen immer auf das, was sich bewegt. Damit stehen Sie als Vortragender nicht mehr im Fokus und mutieren zum Off-Sprecher dessen, was sich auf der Leinwand abspielt. Außerdem dauert die Präsentationserstellung deutlich länger. Die meis- ten Inhalte müssen erst in anderen Programmen produziert werden, bevor Sie diese in Prezi einfügen können.
Szenario „Touchscreen“: Sie präsentieren spontan auf einer Networkingveranstaltung.
- Prezi spielt auf dem iPad oder einem Smartphone (iOS und Android) seine Stärken aus: Mit dem Touchscreen lässt sich die Präsentation einfach steuern. Hier funktioniert das Hinein- und Hinauszoomen ganz intuitiv. Sie können jederzeit den Präsentationspfad verlassen und auf Ihren Gesprächspartner eingehen. Das macht Eindruck
- PowerPoint gibt es seit kurzem auch für Android und iPhone. Das Präsentationserlebnis ist wie am Computer-Bildschirm: Sie blättern der Reihe nach durch die Folien, Animationen und Folienübergänge laufen wie gewohnt ab. Standard eben. Ohne Wow-Effekt.
Fazit: PowerPoint punktet mit eingebauten Gestaltungswerkzeugen, dem strukturgebenden Vorlagenkonzept und der Möglichkeit, Inhalte schnell und effizient zu erstellen. Prezi kommt erfrischend anders daher und unterstützt Ihre Geschichte visuell ansprechend. Speziell dann, wenn Sie auf Ihr Publikum eingehen und deshalb flexibel im Ablauf bleiben möchten, sollten Sie Prezi den Vorzug geben.
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Peter Claus Lamprecht, Präsentationsberater
September 2015