Selbstmanagement in Konfliktsituationen
Konflikte treten immer wieder auf, ob mit Geschäftspartnern, Kunden, Mitarbeitern oder mit dem Vermieter. Wo Menschen mit unterschiedlichen Interessen, Zielen, Lebens- und Arbeitsweisen aufeinandertreffen, können Konflikte entstehen. Zur Eskalation kommt es dann, wenn keiner sich bewegt.
Doch wo und wie kann Bewegung entstehen? Um sinnvoll handeln zu können, ist es gut zuerst zu verstehen, wie Emotionen wirken und was in unserem Kopf vorgeht.
Fünf Phasen sind beobachtbar:
- Negative Gefühle kommen auf, unser „System“ erkennt: Da ist ein Konflikt. Stresshormone für die Aktionen „Flucht“ oder „Verteidigung“ werden ausgeschüttet. Die logische Denkfähigkeit wird herabgefahren.
- Um uns selbst nicht anzweifeln zu müssen, sehen wir das Unrecht überwiegend beim Konfliktpartner. Hieraus entsteht das Gefühl verletzt zu werden, was wiederum zur Verstärkung der negativen Gefühle und damit zum Anstieg der Stresshormone führt.
- Sofern die Emotionalität jetzt nicht außer Kontrolle gerät, stellt unser „System“ auf Zukunftsvorsorge um: Was ich morgen / später erreichen möchte. Diese Phase erlaubt uns, extreme Gefühle wie Ärger oder Wut einzudämmen, weil wir unser Ziel sonst gefährdet sehen.
- Als nächstes treten unsere „gute Erziehung“, unser Moralverständnis, unsere Ethik auf den Plan. Und erneut kann es gelingen, der blinden Wut Einhalt zu gebieten. Haben wir aber mit der Strategie des Gut-Menschen keinen Erfolg, bedeutet das erneute Frustration. Weitere Stresshormone werden verstärkt produziert.
- Gibt es dann im Konfliktgespräch / in der Verhandlung kein zufriedenstellendes Ergebnis, suchen wir die innere Spannung durch Umdeutung zu lösen. Von „ist ja nicht so wichtig“ bis zum trotzigen „dann eben nicht“ ist alles möglich.
Fünf Schritte, die Sie gehen können, wenn das Hirn von Stresshormonen gesteuert wird
- Sorgen Sie für Abkühlung im wahrsten Sinn des Wortes. Trinken Sie einen Schluck kaltes Wasser, halten Sie den Kopf in die kühle Luft, atmen Sie tief ein und aus. Unser Gehirn arbeitet bei kühlerer Temperatur besser.
- Schaffen Sie zeitliche und räumliche Distanz zum Thema. Radeln Sie einmal um den Block oder gehen Sie mit dem Hund raus.
- Erzeugen Sie gute Gefühle: Denken Sie an Ihren guten Ruf, seien Sie stolz darauf, dass Sie sich nicht haben provozieren lassen. Belohnen Sie sich für diesen Schritt! Falls Ihnen das nicht leicht fällt: Vertagen Sie die ganz Situation im Sinne von „Es ist noch nicht aller Tage Abend“ und nehmen Sie sich vor, das Konfliktgespräch gut vorzubereiten. Das Gefühl, gut gerüstet zu sein, lässt den Spiegel der Stresshormone sinken – Analysefähigkeit und Kreativität zur Konfliktlösung werden wieder aktiv.
- Bereiten Sie das Konfliktgespräch gut vor, z.B. mit folgenden Fragen: Worum geht es genau? Gibt es ein Thema hinter dem Thema? Welche Argumente kann ich für welche Lösungsansätze nutzen? Wie kann ich den Konfliktpartner für die Lösungsarbeit gewinnen?
- Gehen Sie das Konfliktgespräch an und bleiben Sie offen für neue Ideen. Hören Sie Ihrem Konfliktpartner genau zu und formulieren Sie Ihre Gedanken präzise. Wenn Ihr Konfliktpartner „Dampf ablassen will“, zeigen Sie Gelassenheit. Mit guter Vorbereitung gelingt das leichter!
Als Coach unterstützen wir Sie dabei, den Themen auf den Grund zu gehen, das Gespräch bestens vorzubereiten und Ihre Strategie für eine funktionierende, zukünftige Zusammenarbeit auszurichten. Und wenn Sie einen Moderator für das Konfliktgespräch wünschen, stehen Ihnen die Expertinnen der Unternehmensberatung Kirsch ebenso mit absoluter Lösungsorientierung und Sinn für das wirklich Machbare zur Verfügung.
Irena Burkard, IDD Consulting
März 2015