Unternehmer-Interview: Wie eine Single-Beraterin ihre Finanzen managt
Dana Rittich ist Single-Beraterin und Inhaberin von partnerfinden.jetzt. Sie unterstützt ihre Kundinnen und Kunden durch Intensivcoachings, Online-Workshops und Zwinkerabende den passenden Partner zu finden. Dabei schaut sie genau darauf, was ihre Kunden in einer Beziehung wirklich brauchen, um glücklich zu sein. Statt sich finden zu lassen, plädiert Dana Rittich für die bewusste Partnerwahl. Uns hat interessiert, wie die Unternehmerin mit ihren Finanzen umgeht. Sie teilt im Folgenden ihre Erfahrungen mit uns.
Frau Rittich, als vielgereiste Anthropologin haben Sie unterschiedliche Mentalitäten kennengelernt. Was haben Sie auf Ihren Reisen zum Thema Geld gelernt?
In Italien habe ich vor allem erfahren, wie viel die Leute für ihr Geld arbeiten müssen. Alle waren dauermüde. Ich fand diese Einstellung ganz schrecklich: „Man muss arbeiten wie ein Tier“ – dort war das normal. Ich finde es sehr wichtig, bei der Arbeit auf sich zu achten. In England war es völlig normal in den Köpfen, dass sich jeder früh ein Haus kauft und sich dadurch vollkommen verschuldet. Für mich ist das unbegreiflich. Ich gebe nur das aus, was ich zur Verfügung habe. Wenn ich meine Kosten minimiere, brauche ich selbst keine Schulden zu machen.
Gibt es denn einen typisch deutschen Umgang mit Geld?
Sparen. So bin ich selbst, ich mache keine Schulden für Konsum. Für mich ist es wichtig, dass mein Cashflow später positiv ist und ich selbst eine vernünftige Rente habe, um mein Leben frei zu gestalten.
Für viele Gründer ist es typisch, sich anfangs auf den Markteintritt und die Kundengewinnung zu konzentrieren, um überhaupt erst einmal Umsätze zu machen. War das bei Ihnen ähnlich?
Für mich war das etwas anders, weil ich seit 10 Jahren nebenbei Kurse gegeben habe. Dadurch hatte ich immer auch Einkommen aus einem selbstständigen Zweig. Bevor ich mich für die Richtung „Single-Beratung“ entschieden hatte. Zuerst habe ich versucht, die Kosten flach zu halten, um genügend Geld zum Leben zu haben aber auch den Aufbau der weiteren Selbstständigkeit voranzutreiben. Was mich überrascht hat: ich brauchte keinen „Brotjob“ als Angestellte. Mein Angebot ist schnell auf Interesse gestoßen und ich habe viele Fördermittel zur Weiterbildung genutzt. Mein Ziel ist jetzt die Einkommenssteigerung und da hilft mir mein Vertrieb über das BNI (Business Network International). Grundsatz dabei ist immer „Kennen, Mögen, Vertrauen“ und bei mir hat die Arbeit in diesem tollen Team dazu geführt, dass ich meine Ausrichtung geschärft habe und dem Kunden ganz klar zeigen kann, welchen Nutzen er durch meine Beratung hat. Kundenakquise fiel mir schon immer leicht, aber inzwischen funktioniert es noch besser.
Was gab es bei Ihnen für einen Anlass, sich zum Thema Finanzen beraten zu lassen?
Ich habe zunächst einen Workshop für finanzielle Bildung besucht und mich danach intensiv damit beschäftigt, an welchen Stellen ich Kapital investieren kann. Um das Ganze auseinander zu bröseln, habe ich mich dann zu strategischer Planung beraten lassen. Das gab mir auch den Anstoß für neue Produkte. Zum Beispiel für meinen Coaching-Prozess „Die 7 Schritte zum passenden Partner“, bei dem ich ein automatisiertes System mit einem hohen Kundennutzen und einem ganz speziellen Alleinstellungsmerkmal verbinden kann. Für mich war der Anlass, zu einer Beratung zu gehen, meine eigenen blinden Flecken aufzudecken und wirklich mal zu fragen: Was bringt das? Wie rentabel ist das Produkt?
Wie hat sich Ihre Strategie und Ihre Buchhaltung nach der Beratung verändert?
Es waren vor allem viele Kleinigkeiten, wie zum Beispiel meine Erstberatung. Diese biete ich jetzt zum Komplettpreis an, um hier nicht weiter zu diskutieren, sondern einfach zu simplifizieren. Inzwischen habe ich ein klares Ziel und eine Kalkulation dazu, welchen Umsatz ich pro Jahr brauche, um meine Vorstellungen leben zu können. Wie ich das erreiche, ist dann wieder eine andere Frage, aber das Ziel habe ich klar vor Augen.
Ich habe gelesen, dass Sie ganz bewusst Anthropologie statt Psychologie studiert haben – weil Sie keine Lust auf Statistik hatten. Hat sich Ihr Verhältnis zu Zahlen inzwischen verändert?
Ja! Meine Buchhaltung mache ich gerne, seitdem ich weiß, wie es geht. Ich finde es schön, in meiner Exceltabelle zu sehen, aus welchen Produkten welche Umsätze kommen. Gerade habe ich mir Lexware angeschafft und werde mich durch die Tutorials klicken. Wenn ich dann nicht weiterkomme, hole ich mir auch hier wieder Hilfe. Auswertungen und Statistiken anschauen, mache ich mittlerweile gerne. Belege eintippen nicht unbedingt, aber ein gutes Controlling ist mir wichtig.
Was war für Sie als Unternehmerin das Schwierigste beim Thema Geld?
Preise festlegen und kommunizieren. Ich hab mich immer gefragt: „Ist das okay, wenn ich das nehme und können die das dann bezahlen?“. Das wird langsam besser. Ich habe erst mit sehr niedrigen Preisen angefangen und mir immer Referenzen und Feedback eingeholt, um selbst besser zu werden. Genau zu wissen, warum jemand gerade zu mir kommen sollte, das ist mir wichtig. Das hat mich auch bei der Preisgestaltung und im Umgang mit Geld selbstbewusster werden lassen.
Vielen Dank für dieses Interview!
Verena Meyer, Unternehmensberatung Claudia Kirsch
März 2014